"Nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg ! Nie wieder Krieg!"
So beschworen es Tocotronic zum letzten Jahreswechsel.
Die Band bezog sich allerdings auf persönliche Konflikte. Aber wie sehr uns diese Forderung wieder einholt, konnte man damals nur ahnen.
Die letzte große Krise mit der Seuche, die alles in Frage stellte, war noch nicht mal überwunden, da wurden wir mit dem seit Jahrzehnten undenkbaren wieder konfrontiert... Ein Krieg in gefährlicher Nähe, dessen Auswirkungen wir dieses mal unmittelbar zu spüren bekommen.
Energiekrise, Inflation... Das ist natürlich nichts im Vergleich zu dem, was die Menschen, die den täglich Angriffen ausgesetzt sind erleiden müssen.
Aber was macht das mit uns? Ich denke vor allem macht es uns Angst.
Jemand sagte einmal: "Das einzige was wir fürchten müssen, ist die Furcht selbst."
Was ist die ureigenste Symptomatik für die Angst? - Natürlich Flucht. Aber wohin? Wenn man die Nachrichten verfolgt, entsteht der Eindruck, dass es mittlerweile nirgends auf der Welt mehr sicher ist.
Vielleicht Flucht noch innen? - Meiner Erfahrung nach noch gefährlicher !!!
Bleibt also nur der Angriff zur Verteidigung. Aber wen angreifen?
Putin? Als Verursacher des Krieges scheint diesen nichts mehr zu berühren.
Die Regierung? (ACHTUNG! IRONIE !) "... die sind sowieso an allem Schuld". Prima. Ein Problem weniger. Ein schuldiger ist schon mal gefunden.
Aber noch einfacher ist, jeden attackieren, der nur andeutungsweise nicht meiner Meinung ist. Sei es bei Twitter, im Fernsehen, auf der Arbeit oder (ganz schlimm) im persönlichen Umfeld. Eine Erfahrung die ich dieses Jahr machen musste, und mir immer noch zu denken gibt... dass lieb gewonnene Menschen, plötzlich so fern scheinen.
Bei Corona zeichnete es sich schon ab. Und auch jetzt ist es nicht unüblich, Andersdenkende zu canceln, zu diskreditieren oder lächerlich zu machen. Und die heutigen Kommunikationsformen erleichtern es, aus der Deckung zu feuern.
Wenn dieses der Weg ist, wie wir auch zukünftig Krisen bewältigen, sieht es meiner Ansicht nach düster um uns aus.
Weihnachten, Zeit der Besinnung" ist gerade vorbei. Zum Jahreswechsel tendiert man zu reflektieren, auf das was hinter uns liegt, und auch das, was auf uns zukommen könnte.
Nein. Ich habe kein Patentrezept oder die Goldrandlösung. Ich weiß lediglich nur, dass es so nicht weiter gehen sollte.
Vielleicht mal auf etwas Bewährtes zurückgreifen! Als Kind der 80ér habe ich erleben dürfen, dass Ängste vor allem gemeinsam zu besiegen sind... Mit dem, was uns als Menschen ausmacht... Besonnenheit, Verständnis, Güte. Und vielleicht auch das, was am meisten schwerfällt... Vergebung. (ein Wort dass vermutlich bei vielen die Haare zu Berge wachsen lässt.)
Ghandi, Mandela... die großen Seelen haben es vorgelebt.
Aber vielleicht sollten wir zuerst doch auf uns selbst schauen und Frieden mit uns selbst machen, indem wir uns selbst vergeben.
Das ist übrigens das, was Tocotronic in ihrem Song fordern.
"Nie wieder Krieg in Dir.
... in uns.
... in mir."
Jetzt komme ich wohl doch nicht drum herum, diesen Tag meine Beachtung zu schenken.
Facebook, Google, egal wohin man schaut...
Und es geht schon seit Wochen so, dass man von der Werbung daran erinnert wird, ja nicht seine Liebsten zu vergessen.
"Was wärest Du denn dann für ein Partner?"
Auch wenn manch einer es denken mag… Dieser Text ist kein Zynismus.
Vielmehr ist er eine Hommage an die Liebe und an alle, die sich darin wieder finden.
Und... Er ist eine Aufforderung.
Aber eine kritische Frage sei anfangs doch erlaubt: Warum Februar?
Es wird viel geschrieben über diesen Tag, weil es um das wichtigste geht, was das Leben ausmacht.
Und das erhitzt die Gemüter.
Im Jahr 2016 ist es gängig, dass Menschen ihre Liebe öffentlich bei den einschlägigen Netzwerken bekunden. Manch einer mag das als Posing werten. "Ich habe jemanden im Leben; also bin ich wer."
Für sie sei zu hoffen, sie finden auch andere Wege, Ihren Liebsten zu zeigen, wie wichtig sie für sie sind.
Dann gibt es diejenigen, die subtiler an die Sache gehen. Sie zeigen es Ihren Liebsten jeden Tag. Und besonders dann, wenn die Zeiten nicht nur rosarot sind. Für keinen Menschenschlag als für diesen empfinde ich mehr Bewunderung.
Ja, ich empfinde sogar ein bisschen Neid.
Auf der anderen Seite stehen die Menschen, denen nichts anderes übrig zu bleiben scheint, dieses alljährliche Ritual zu von Aussen zu betrachten.
Viele von Ihnen demonstrieren es mit Humor oder Sarkasmus. Und anscheinend scheint es Ihr Defizit ein wenig zu lindern.
Andere können schon Tage vorher nicht genug um Hilfe schreien.
Beides wirkt auf mich wie Aggression; gegen sich selber und gegen die, die diesen Tag würdigen wollen.
Nun gehöre ich zu denen, die diesen Tag auch von dieser Seite betrachten muss.
Aber inspiriert zu diesen Text wurde ich durch eine gute Bekannte, der es derzeit nicht besonders gut geht.
Nicht genug, dass sie nicht viel Glück in der Liebe hat; jüngst kommt noch hinzu, dass sie vor weiteren nicht minder schwierigen Prüfungen steht, die nur das Leben einen verpassen kann.
Aber anstatt sich zu grämen, gibt sie sich dem Gefühl hin und fordert die Liebenden auf, in der Liebe aufzugehen und daran festzuhalten. Allein diese Größe macht sie für mich liebenswürdig.
Ich selber hänge irgendwie dazwischen. Auch wenn ich oft daran gezweifelt habe, meinte das Leben es gut mir, weil ich oft Liebe empfangen habe aber auch geben durfte. Erfüllt wurde sie nicht immer.
Und es gab eine Zeit, in denen ich nur noch den Kopf in den Sand stecken wollte und an die Existenz von Liebe gezweifelt habe.
Quasi wie die Menschen die einen weiss machen wollen, dass es sich dabei nur um biochemischen Prozesse handelt.
Glaubt weiter daran, wenn Ihr wollt!
Ich freue mich, weil ich doch die Fähigkeit und den Mut wieder gefunden habe, mich diesem Gefühl hinzugeben.Und das ist es, was für mich zählt. Egal, was dabei raus kommen mag.
Wie sagt Valerie es in Ihren Brief so schön?: "Es kann uns keiner nehmen".
Ich wünschen Euch an diesen Tag das, was Ihr am besten gebrauchen könnt. Sei es Freude, Kraft, Mut oder…
Ja. Liebe halt.
Wie kann ich mich ausdrücken, damit ich meine Meinung sagen kann?
Welche Worte soll ich wählen, ohne in eine Ecke oder ein Fach für immer und ewig gesteckt zu werden?
Was muss ich tun, damit man mir erst zuhört und sich erst dann sich ein Bild macht über mich und meine Einstellung?
Wo ist der Ort, wo sich Menschen zusammen finden, die nicht gleich auf jede Schlagzeile reinfallen
Und die wichtigste Frage:
Wer sind diese Menschen?
Es ist dieser Tage nicht leicht. Wir haben grenzenlos Wege zu kommunizieren, aber kaum jemand hört einen zu.
Ich beanspruche nicht für mich, dass ich den Durchblick habe, oder gar die Wahrheit gepachtet habe.
Und es ist meine feste Überzeugung: Heutzutage kann das niemand.
Aber ich würde mich freuen, wenn man wieder wertfrei seine Meinung sagen kann.
Sei es auf der Strasse, Abends beim Bier in der Kneipe oder hier im WORLD WIDE WEB.
Ich denke, hierzu sind die letzten Worte noch lange nicht gesprochen.
Vorbei - Ein Schlimmes Wort.
Du warst immer präsent, wenn es um Musik ging. Alles neue hast Du mit ausprobiert, inszeniert, interpretiert.
Dabei warst Du bis zum letzten Song für nichts zu schade.
Egal was andere darüber schrieben oder sagten… Du hast vorgelebt, wie man sein Ding macht ohne sich darum zu scheren, was andere darüber dachten.
Auch ich war nie Dein größter Fan.
Als Kind hatte ich sogar Angst vor Dir. Weil Du so anders warst.
Aber auch durch Dich lernte ich, dass "Anders" nicht unbedingt schlecht sein muss.
Und dann waren da die Momente, wo ich nichts anderes als Deine Musik hören konnte.
Wie schön Deine Werke sind, habe ich auch durch andere Künstler erfahren, die Deine Stücke coverten.
Jetzt bist Du nicht mehr da.
Wie kann man sich POP ohne Deine Einflüsse vorstellen?
Das Leben findet einen Weg.
Auch wenn es schwer fällt.